IHK-Gründerpreis 2019 – mamalila GmbH, Altdorf
Preisträgerin: Vicky Marx

Geschäftsführerin Vicki Marx hatte die Idee zu den Jacken, weil sie zum Tragen ihrer eigenen Kinder kein passendes wetterfestes Kleidungsstück finden konnte.

Geschäftsführerin Vicki Marx hatte die Idee zu den Jacken, weil sie zum Tragen ihrer eigenen Kinder kein passendes wetterfestes Kleidungsstück finden konnte.

Die Geschäftsidee für die mamalila GmbH kam Vicki Marx bei ihrer ersten Schwangerschaft – und vor allem in der Zeit danach, als sie ihr Baby oft im Tragetuch bei sich hatte: Damals passte der alte Anorak nicht mehr, der neue große Mantel habe aber „doof“ ausgesehen. Deshalb hatte die junge Mutter die Idee, eine Jacke für Trage-Eltern sowie Schwangere zu entwickeln, die sich je nach Bedarf erweitern lässt.

In die Kleidungsstücke können mitgelieferte Einsätze mit Reißverschlüssen oder Knöpfen eingefügt werden. So hat der Babybauch genug Platz und junge Eltern können später die Kleinkinder vorne oder hinten unter der Jacke tragen. „Damit kann einen das gleiche Kleidungsstück als Umstandsjacke, Tragejacke und Lieblingsjacke über eine lange Zeit begleiten“, sagt die Geschäftsführende Gesellschafterin.

Die frühere Produktmanagerin bei SAP entwickelte die erste Jacke mit einer Hebamme, das Modell strickte eine Freundin von Hand. Daraus entwickelte Marx das Produkt weiter und suchte nach Partnern für die industrielle Fertigung. In Polen fand sie ein Unternehmen, das bis heute für die Altdorfer produziert, außerdem kamen Hersteller in Kroatien, Mazedonien und China hinzu. „Wir arbeiten aber ausschließlich mit Familienbetrieben zusammen, die nachweislich faire Arbeitsbedingungen schaffen“, erklärt Marx, die ihr Unternehmen 2007 nebenberuflich in ihrem Keller startete. 2015 gründete sie schließlich mit vier Mitarbeiterinnen in Altdorf die mamalila GmbH. Der Name setzt sich aus „Mama“ und den Anfangsbuchstaben der Namen ihrer Kinderzusammen. Heute arbeiten 16 Beschäftigte für Design, Entwicklung, Vertrieb, Lager und im eigenen Reparaturservice vor Ort. Etwa 15 Produkte hat mamalila inzwischen im Sortiment, u. a. Mäntel, Jacken und Zubehör wie Tragecover, Baby-Booties oder Regenschutz. Das Start-up verkauft jährlich etwa 20 000 Produkte zu Preisen von 200 bis 500 Euro. Der Vertrieb läuft über den Fachhandel für Baby-, Schwangerschafts- und Outdoor-Bedarf sowie ein eigenes Outlet und einen Online-Shop. Für ihre Produkte hat die Firma schon Preise wie den „German Innovation Award“ oder den „German Design Award“ gewonnen.

Trotz Gebrauchs- und Geschmacksmusterschutz für die Modelle gibt es inzwischen einige Nachahmer. Vicki Marx will daher die Marke stärken, eine breitere Kollektion anbieten und sich mehr am Outdoor-Markt orientieren. Verluste hat sie nie gemacht: „Das Unternehmen ist immer aus eigenen Mitteln Stück für Stück gewachsen. Wir brauchten deshalb auch von Anfang an keinen Investor.“ Zum Selbstverständnis von mamalila gehört laut Marx auch ein respektvoller Umgang mit den Ressourcen. Die Kleidungsstücke werden so gestaltet, dass man sie länger als eine Saison tragen kann. Bei der Herstellung ist die als klimaneutral zertifizierte Firma auf Nachhaltigkeit und Schadstofffreiheit bedacht: Sie setzt u. a. Bio-Baumwolle, recyceltes Polyester und reine Wolle ein, zudem verzichte man auf Fluorcarbone in Membranen und Imprägnierungen der Funktionsjacken, die wasserdicht oder -abweisend sowie winddicht und atmungsaktiv sind.

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Jacken für die Schwangerschaft, zum Babytragen und für normale Spaziergänge: Das Mamalila-Team bei der Entwicklung der neuen Kollektion.

Jacken für die Schwangerschaft, zum Babytragen und für normale Spaziergänge: Das Mamalila-Team bei der Entwicklung der neuen Kollektion.

Im Mamalila-Outlet-Store in Altdorf berät Vertriebsmitarbeiterin Yvonne Reimann eine Kundin zu den Tragejacken.

Im Mamalila-Outlet-Store in Altdorf berät Vertriebsmitarbeiterin Yvonne Reimann eine Kundin zu den Tragejacken.