Grunederpreis_2010

Die m-broker-Geschäftsführer Philipp G. Schwarz (l.) und Jürgen Kohlert. (Foto: Fuchs)


Prüfsensoren für optische Systeme und Laser entwickelt und produziert die Optocraft GmbH, die 2001 von Dr. Johannes Pfund und Dr. Mathias Beyerlein sowie zwei weiteren Teammitgliedern, Dr. Norbert Lindlein und Prof. Dr. Johannes Schwider, gegründet wurde und ihren Sitz im Erlanger Innovations- und Gründerzentrum (IGZ) hat. Eingesetzt werden die Geräte von Herstellern optischer Linsen und Laser, die damit die Qualität ihrer Produkte kontrollieren. Auf diese Weise werden Linsen in Handys, CD- und DVD-Playern, Ferngläsern, Kameraobjektiven, Teleskopen geprüft, aber auch Brillengläser, Kontaktlinsen, Intraokular Linsen, Laser und andere optische Produkte.

Optocraft ist ohne fremdes Kapital erfolgreich, auch wenn Pfund und Beyerlein ihre Ausgründung aus der Universität Erlangen-Nürnberg nicht gänzlich ohne fremde Hilfe auf die Beine gestellt haben: Über das so genannte „Flügge“-Programm des Freistaats Bayern bekamen die beiden für zwei Jahre je eine Halbtagsstelle am Lehrstuhl für Optik bei Prof. Dr. Gerd Leuchs finanziert. In der verbleibenden Zeit konnten sie ihr Unternehmen aufbauen. Der Umsatz stieg seitdem auf über eine halbe Mio. Euro im vergangenen Jahr, investiert wurden 60 000 Euro. Seit zwei Jahren schreibt Optocraft schwarze Zahlen.

Herzstück der Produktpalette ist der Shack-Hartmann-Sensor SHSLab, der anhand eines Lichtpunktemusters die Qualität von Linsen beurteilt. In der ersten Phase nach der Gründung war jeder Sensor ein Unikat, individuell auf den jeweiligen Kunden zugeschnitten. Dies hat sich in den letzten Jahren durch konsequente Weiterentwicklung geändert. Um günstiger anbieten zu können, will Optocraft möglichst bald in das Geschäft mit Kleinserien einsteigen. Inzwischen werden den Kunden auch Komplettlösungen, also ganze Messstationen und Interferometer angeboten. „Wir wollen uns auf allgemein gültige Messstandards konzentrieren und nicht mehr jeder Nische nachlaufen“, so Pfund. Einen deutlichen Entwicklungsschub erwarten die beiden Gründer vom so genannten ISAFE-Projekt: Dabei handelt es sich um ein Diagnosegerät für die Augenheilkunde, das im Gegensatz zu anderen Systemen in einem einzigen Messvorgang sowohl die Oberflächenform der Hornhaut als auch die Fehlsichtigkeit des Auges diagnostiziert. Das Erprobungsstadium hat ISAFE bereits hinter sich gebracht, das Patent ist eingetragen, derzeit laufen Gespräche mit potenziellen Investoren.

Optocraft beschäftigt derzeit neben den beiden Gründern zwei weitere promovierte Mitarbeiter. Im Büro arbeiten die Ehefrau von Johannes Pfund sowie die Mutter von Mathias Beyerlein mit, außerdem sind aktuell zwei Diplomanden der FH Nürnberg eingebunden.

www.optocraft.de